1. |
Weckt Nicht Die Liebe
04:57
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Lyrics:
Leg dein Gesicht auf die Wiese unterm Feigenbaum
Spricht ein Gedicht, das so süß ist wie ein Kindertraum
Laß dich nicht wecken, wenn der Morgen graut
Sie morden dir den Tag
Schreib deinen Schmerz auf mein kleines graues Taschentuch
Mach einen Scherz und sprich zärtlich einen leisen Fluch
Laß sie nicht gerben deine weiche Haut
Dafür bist du zu schön
Ach könnt mein Spiegelbild genug dir sein
Ich ging zum Fluß und ich fing es mit dem Mondlicht ein
Ich gehe hin, wo du mich liebst, mein Schatz
Alhamdaduley
Ich bin eine Blume auf den Wiesen des Scharon, eine Lilie der
Täler. Wie ein Apfelbaum unter den Bäumen des Waldes, so ist mein
Geliebter unter den Söhnen. In seinem Schatten begehre ich zu
sitzen. Wie süß schmeckt seine Frucht meinem Gaumen. In das
Weinhaus hat er mich geführt. Er stärkt mich mit Träubchen,
erquickt mich mit Äpfeln. Denn ich bin krank vor Liebe.
(Bibel/Hohelied Salomos)
Laß die Wolken heut nach Norden gehn
Ach, laß die Welt nicht meine Tränen sehn
Leg deinen Kopf in meinen runden Schoß
Hierhin, in meinen Schoß
Bleibt heut bei mir, denn der Sonnenschein wird fürchterlich
Mein armes Tier, fühl, die Luft ist noch so morgenfrisch
Du bist das schönste auf der Welt für mich
Ach bleib doch bei mir
Keine Götter solln dein Herz verstehn
Keine Jungfraun mit dir baden gehen
Schau her, mein Haar ist licht und klar
Alhamdaduley
Auf meinem Lager zur nachtzeit rufe ich ihn, den meine Seele
liebt. Ich suchte ihn und ich fand ihn nicht. Aufstehen will
ich denn, will die Stadt durchstreifen, will ihn suchen, den
meine Seele liebt. Es fanden mich die Wächter, die die Stadt
durchstreiften. „Habt ihr ihn gesehen, den meine seele liebt?“
Kaum war ich an ihnen vorüber, da fand ich ihn, den meine Seele
liebt. Ich ergriff ihn und ich ließ ihn nicht mehr los. Ich
beschwöre euch, Töchter Jerusalems, bei den Gazellen und den
Hirschkühen des Feldes, weckt nicht, stört nicht die Liebe, ehe
es ihr selbst gefällt.
(Bibel/Hohelied Salomos)
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2. |
Das Biest
05:49
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Lyrics:
Ein Ungeborenes:
Siehst du nicht, der Mond, er zittert
Erschauert über stumpfem Schilf
Die Nacht ist voll von Dissonanz
Mir ist als ob jemand mich rief
Siehst du nicht, der Mond, er zittert
Erschauert über stumpfem Schilf
Die Nacht ist voll von Dissonanz
Mir ist als ob jemand mich rief
Eine Frau:
Tausendmal dreht sich die Erde
Wird’s weitre tausend Jahre tun
Drum zieh vorm Fräulein Nacht den hut
Stimm ein in ihr Lied voll hohn
Ein Ungeborenes:
Schwindelig macht mich das Kreisen
Auch wenn’s schon tausend Jahre währt
Der Tag will mir den Blick vereisen
Wenn von der Nacht er Raum begehrt
Will Wahrheit blicken, blicken Wahrheit
Nicht Fuß noch Herz schaffts mit hinauf
Nur einmal muss der Traum doch enden,
Muss halten kurz der Sterne lauf
Eine Frau:
Mein Mädchen, ach, was denkst du nur,
Die Welt flieht vor dem Herzschlag hin
Den Zirkel kann man nirgends fassen
Er hat nicht Ende noch Beginn
Wirst bald daran gewöhnet sein
Des Kindes Seel singt oft zu hell
Jedoch erkennst du in den Schatten
Die Welt ist keineswegs zu schnell
Und doch umzaubert dich die Stimme
Die ruft an unbekannten Steg
Zurück dich in die sanften Träume
Und bringt dich sachte ab vom Weg
Beide:
Ach Mann, ich möcht dein Wissen küssen
Möcht gehen wie du mit festem Schritt
Und nicht wie stets vom Wind zerrissen
Nur jagen nach dem schnellen Ritt
Doch siehst du nicht, der Mond - er zittert
Erschauert über stumpfem Schilf
Die Nacht ist voll von Dissonanz
Mir ist als ob jemand mich rief.
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3. |
Schlaflied Für Marie
07:00
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Lyrics:
Kommt über die Berge der Nebel, der graue
Schreit eine Katze aus Angst vor der Nacht
Im Schlaf liegen Häuser, der Fluß und die Aue
Mariechen liegt bei mir, heut halte ich Wacht
Mariechen, mein Mädchen, dir träumte ein Kätzchen
Legte sein Köpfchen dir weich auf den Mund
Mariechen, ein Märchen von Schmerz und Entsetzen
Steigt auf von des Dorfbrunnens allertiefstem Grund
Ein Vogel erhebt sich von fern in die Stille
Von Stahl ist sein Leib, sein Schrei zeigt die Stund
Im Brunnen tönt kreischend das Echo, das schrille
Umrundet die welt, ein Drohwort die Kund
Mariechen, mein Mädchen, dir träumte ein Kätzchen
Legte sein Köpfchen dir weich auf den Mund
Mariechen, feinsliebchen, jetzt sollst du benetzen
Mit Tränen des Mitleids das grüne Erdenrund
Dem Mädchen in friedvollem kühlen gemäuer
Leg ich die Mutterhand schwer ins Gesicht
Der Vogel kommt näher und mit ihm das Feuer
Es rufen die Glocken zum jüngsten Gericht
Mariechen, mein Mädchen, dir träumte ein Kätzchen
Legte sein Köpfchen dir weich auf den Mund
Mariechen, mein Kindchen, ach hör auf zu ächzen
Die Zeit ist vergiftet, nur Schlaf macht gesund
So rührte ihr Atem mir lang noch an Händchen
Und Herze, ich weiß, dass es plötzlich zersprang
Als kalt wurd die Hand und dann kalt mein Mariechen
Das schlafend noch nach meiner Liebe verlangt
Mariechen liegt bei mir, so warten wir heuer
Zwei Tote, wenn draußen das Tageslicht bricht
Durch Blätter und Wipfel und Harren dem Feuer
Doch kommt nur der Zweifel, der leis zu mir spricht
Mariechen, mein Mädchen, dir träumte ein Kätzchen
Legte sein Köpfchen dir weich auf den Mund
Mariechen, mir träumte ein heiteres Mätzchen
Ersetzte das Drohwort und färbte es bunt
Es heißt jetzt, dein Geist wandelt wild über Plätze
Und Straßen zum Brunnen. Wem hältst du gericht?
Ich gehe zum Dorfplatz und finde den Schreier
Er setzt seine Worte in Bild und in Schrift
In seidenem Kleid schreibt für goldene Leier
Er Märchen von Vögeln mit blutigem Stift
Sein König heißt Geld und liegt stets auf der Lauer
Ob einer nicht einmal die Losung vergißt
Und heimlich sich träumt einen Regenschauer,
Ein Grußwort, ein Tänzchen, ein Wort mit gewicht
Ein Liebchen mit Liebreiz und lustigen Zoten,
Ein Buch ohne Seiten, ein zartes Gedicht,
Das alles, das gönnt dieser König der Noten
Dem Diener, dem Schreier, von Herzen nicht
Der Diener nun wieder singt schaurige Lieder
Vom Ende der Zeit, das er ahnt und erhofft
„Ein Sklave, nie wieder!“ er schüttelt die Glieder,
Und schießt auf den Specht, der am Fahnenmast klopft
Der Vogel fällt leise, laut ruft er in Strömen
Das Blut von Proleten und Bürgern herbei
„Im Krieg liegt die Freiheit!“ so hört man ihn stöhnen
Am Waldrand der Friedhof steht in Akkelei
Mariechen, ich pflanze Holunder und Flieder
Dorthin wo noch gestern dein Kinderleib lag
Mariechen, der Brunnen wird singen uns Lieder
Voll Süße und Wahrheit, wenn licht wird der Tag.
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4. |
Trostlied
04:29
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Lyrics:
Marie:
I walked through a jungle of blueberry bushes
My footsteps burned holes in the ground
My fear was my leader, I needed to rush
My heartbeat was the only sound
I felt that I would have to leave my world
I feared that I would get lost in pain
Death felt like rain falling into the golden hair
Of a princess but it was all in vain
Marie’s mother:
Mariechen, ich pflanze Holunder und Flieder
Dorthin wo noch gestern dein Kinderleib lag
Mariechen, der Brunnen wird singen uns Lieder
Von Süße und Wahrheit, wenn licht wird der Tag
Marie:
I once woke up by the silver moon
In his peculiar shine
My head was crowned with a silver tone and
His siverdress was mine
I knew now that I could be happy forever
Here in the bushes’ unsavory space
The moon dressed my pain, I felt safe now like never
And thanked him for all of his grace
The plants became shiny blue pearls in the jungle
The moss was my bed and the spring was my bliss
My feet are still burning but I am now humble
My poor mother though I do miss
I feel that I have left my world
Death feels like rain falling into my hair.
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5. |
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Lyrics:
Glanz und Gloria der deutschen Mutter sind vergessen
Unsre Ehemänner sind vom Orient besessen
Mandelhaut und schwarzes Haar, Geldnot in den Augen
Jagen sie den deutschen Mann
Erna versenkt ihre Trauer in einem Stück süßer Buttercremetorte. Fritz, ihr Mann, arbeitet bei der Ausländerbehörde, kontrolliert Asylanträge, war immer auf die Pflicht bedacht. Jetzt hat er sich in Aisha verliebt. „Aisha“, hat er im Traum gesagt, „Aisha,
meine Geliebte“.
Die Lenden voll Blut, die Köpfe aus Holz
Kommt, Männer, zurück an die Waffen
Treibt aus eure Träume mit Vaterlandsstolz
Und gebt euren Frauen zu hoffen
Horch sie kommen, horch sie brechen durch das Unterholz
Mit Sack und Pack
Als Fritz aus der Behörde nach Hause kommt, sitzt Erna vor dem Fernseher und versenkt ihre Trauer in einem Stück süßer Buttercremetorte. Fritz setzt sich in die Küche und kaut finster ein
paar Salzkartoffeln. Er denkt an Aishas schönen Mund und dass sie
und ihre Sippe sich an Deutschland stößt gesund.
Fritz wünscht sich, nein er hofft auf eine starke Hand, die eint das Land. Wie früher. Als Erna schön war.
Sie appellieren an unsere Menschlichkeit, an unsere Solidarität, unsere Nächstenliebe. Aber Fritz hat nur ein winzig kleines Herz. Und dieses winzig kleine Herz, es ist viel zu klein für all die vielen Menschen. Sein winzig kleines Herz, es gehört Erna. Nicht Aisha. Erna.
Horch sie kommen, horch sie brechen durch das Unterholz mit Sack und Pack. Männer, Frauen, Kinder, rote, schwarze, gelbe... Alle wollen unser Brot
Wie früher. Als Erna schön war...
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6. |
Short And Sweet
05:13
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Lyrics:
Feel my hand lying on your chest
Calm your breath, breathe in and out
And i will comfort you and heal your pain
Where did you come from little bird?
Who made you feel so out of tune?
Your song is great and I am loving you
So, you see, it is an endless story:
Whoever spreads his wings to fly tumbles down in a while
You’ve seen the world with all its beauty
And its loss, so you’re lost, so lost,
Come and rest with me
Come close
My dearest, are you better now
Then go and fly away
And send me all those wounded little birds you find
Now, fly up in the sky
It is an endless story:
Whoever spreads his wings to fly tumbles down in a while
Go and see the world with all its beauty and its loss
And when you get lost again
Come back to me.
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7. |
Only The Living Can Love
04:02
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Lyrics:
A soldier:
After we’d landed
And started moving inland
There were these rumours,
These stories
Of French women firing on our troops
I never saw one myself, but i was told
There was this young woman
Who’d had a German sweetheart
He’d gotten killed in the fighting
So she got up on a church tower and shot one of our guys
With a Mauser
Then she was shot
I sometimes wonder about her.
A voice:
Wenn der Krieg ein träges Land entflammt
Ist die Leidenschaft nicht fern
Die Granate treibt den Granatapfelbaum
Ach kostbar ist der Traum
Wo der Krieg durch brave Häuser geht
Bringt er Liebesglück statt Brot
Wer allein war und reich ist jetzt arm und gleich
Wie ein Regen nach der Trockenzeit
Kommt die Menschlichkeit zurück
Erst als Geist, dann als Glück, dann als krudes Geschick
Wer liebt, tuts bis zum tod.
Juliette:
Espoir lamentable, rêve immature.
Il faut être vivant pour pouvoir aimer.
Peu importe l’uniforme qu’il portait, je l’aimais.
Qu’est-ce que l’orgueil? Qu’est-ce que la patrie?
Ces choses ne réchauffent pas ton lit.
Traîtres, hypocrites, menteurs.
Il faut être vivant pour pouvoir aimer.
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Fredrik Kinbom Berlin, Germany
Lap steel player, composer, multi-instrumentalist, singer, songwriter. Solo project, Red Largo, Kinbom/Brandenburg film
music, Kinbom & Kessner theatrical songs. Has worked with Gurrumul, Gemma Ray, Moulettes, Ned Collette, Sarah Blasko, Alberta Cross and others.
Photo by Glashier.
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